Ich habe schon sehr viel zu diesen Rollen gehört. Wie sieht das Rollenkonzept in einer Erziehungsbeziehung eigentlich aus?
Zuerst einmal ist eine kleine „Warnung“ angebracht:
Jeder sollte nicht vergessen, dass „Rollen“ in einer Erziehungsbeziehung nicht vergeben werden, sondern jeder sich seine Rolle „aussucht“. Das bedeutet aber auch, dass ein Erzieher nicht zwangsweise Erfahrung, Einfühlungsvermögen, Wissen oder sonstige Attribute aufweist, die ihn dazu qualifizieren!
Daher sollte man sich (gerade als „Spankee“ oder „Bottom“) immer die Frage stellen, ob der Spankingpartner der Wahl, mit dem man sich einlassen möchte, auch die erforderlichen Attribute mitbringt? Denn es bringt immer das Risiko von schädlichen „Nebenwirkungen“ im schlimmsten Fall (z.B. körperliche Schäden durch nicht sachgemäße Anwendung der Instrumente) und Enttäuschungen im „besten“ Fall (wie man „bekommt“ nicht was man sich erhofft; zu wenig streng; nicht respektieren von Grenzen aller Art; bei weiblichen „Spankees“ häufiger auch das nicht einhalten von sexuellen Grenzen, wenn diese entsprechend ausgemacht worden sind usw.)
Daher ist es immer sehr, sehr wichtig, bei der Auswahl entsprechend verantwortungsvoll zu agieren (egal in welcher Rolle)!
Aber kommen wir nun zum eigentlichen Inhalt der Frage: Was bedeutet das Rollenkonzept dahinter eigentlich und welche Rollen haben sich etabliert im Laufe der Jahre?
Spanker (Erzieher:in)
Ganz klassisch natürlich einmal der „Spanker“. Er oder sie, je nach Erziehungsbeziehung, steht für die ausführende und aktive Person. Das ist die Person, die dem Zögling / Göre die Hosen herunterziehen (bzw. den Rock hochziehen) und den nackten Hintern versohlen wird! Idealerweise verfügt diese Person über ein paar Attribute:
- natürliche Autorität
- Strenge
- Konsequenz
- Der Veranlagung dem Zögling gerne den nackten Hintern zu striemen!
Davon abweichend gibt es ein paar Feinheiten, die ja nach Erziehungsziel und Rollenbild abweichend sind:
„Disciplinarian“
Das ist im Normalfall eher ein Erzieher:in, die im Fokus Bestrafen, wenn der Zögling eine Regel bricht, sich danebenbenimmt, seine Leistungen nicht erbringt etc. Und eventuell (aber nicht zwingend) diese Regeln und Vorgaben auch aufstellt.
„Mentor“
Hier verschiebt sich der Fokus! Eine solche Person ist mehr daran interessiert, Regeln und Vorgaben aufzustellen und nicht zwingend dafür den Zögling zu bestrafen, wenn er die Regeln bricht oder die Vorgaben nicht erfüllt.
„(Stief)Vater“, „Onkel“, „(Nachhilfe)Lehrer:in“, „Rektor“, „(Stief)Mutter“, „Tante“, „Chef:in“
Sind spezielle Rollen in einem Rollenspiel, die sehr häufig eine große Überschneidung aus beiden Rollenbildern haben. So stellt der klassische (Stief)Vater natürlich die Rollen und Vorgaben selbst auf, die er dann sehr streng mit Gürtel und Rohrstock sanktioniert. Hierbei ist beides bindend. Hier sei angemerkt: Ein Rollenspiel kann Bestandteil sein, muss es aber nicht, wenn es um eine reale Erziehungsbeziehung geht.
„Top“
Dabei handelt es sich mehr um eine allgemeine Bezeichnung für einen „Spanker“ generell.
„Head of the Household”
Eine Sonderstellung nimmt in „DD“ („Domestic Discipline“) Beziehung, wie einer „FLR“ („Female Lead Relationship“), der oder die „HoH“, also „Head of Household“ ein. Warum Sonderstellung? Weil sich der Zögling damit vollständig ausliefert, wenn man sich in eine solche Beziehung begibt! Sie oder er legen alle Regeln fest und sanktionieren diese, wie sie es für richtig halten! Das ist natürlich zwangsweise sehr übergriffig, vor allem auch, weil durch die enge Natur einer solchen Beziehung mehr Möglichkeiten einer ausführlichen und umgehenden Disziplinierung gegeben sind. Diskurse über wichtige reale Fragen sind zwar möglich, aber der „HoH“ hat im Zweifelsfall Recht die Entscheidung zu übernehmen. Und darüber hinaus kommt auch noch eine gewisse sexuelle Komponente ins Spiel, die man in der traditionellen und realen Erziehungsbeziehung zwischen Erzieher:in und Zögling / Göre eben filtern kann (siehe Grenzen).
Spankees ("Zögling" / "Göre")
Wie man es vermuten würde, bedeutet „Spankees“ eine übergeordnete Gruppenbezeichnung aller Personen, die die devote, also passive, Rolle in einer Erziehungsbeziehung einnehmen. Dies bedeutet, sie haben sich (je nach Gestaltung der Beziehung) an Regeln zu halten, definierte Leistungen zu erbringen, sich „brav“ und „artig“ zu benehmen (die Definition erstellt natürlich der „Spanker“) und in Konsequenz ihren ungezogenen Hintern dem Erzieher:in hinzuhalten, wann immer es notwendig ist (was natürlich auch der „Spanker“ festlegt).
„Bottom“
Bei einem Bottom handelt es sich in der Regel um einen Spankee, der natürlich devot ist und daher in einer Erziehungsbeziehung eher widerstandslos bereit ist dem Erzieher:in zu folgen. Ein klassischer Bottom sieht die Notwendigkeit der Erziehung (im Rollenspiel oder eben ohne) ein und agiert eher „brav“ und „artig“ vor oder während der Erziehung und Disziplinierung selbst.
„Brat“
Ein Brat ist eine teilweise widerspenstige Person als Zögling. Ihr bereitet es Vergnügen, mit dem Reiz der strengeren Erziehung zu spielen. Sie ist während der Erziehung, oder davor / danach, frech, vorlaut und benimmt sich nicht ordentlich. Wohl wissend, was dies für Konsequenzen bedeutet. Denn in der Regel wird sich das der Erzieher:in nicht gefallen lassen und die Bestrafung wird deutlich strenger und gemeiner. Doch auch darin liegt der besondere Reiz für einen solchen Zögling / Göre.
„Taken in Hand (TiH)“
Das ist in einer DD („Domestic Discipline“) Beziehung der Gegenpart zum „HoH“. Sprich „Taken in Hand“ ist der passive Part, der sich den Regeln, der Disziplin und damit auch der notwendigen Führung und Bestrafung durch den „Head of Household“ unterwirft. Bricht ein TiH eine Regel, erbringt nicht die vereinbarte Leistung oder benimmt sich nicht angemessen, dann wird er/sie kompromisslos durch den „Head of Household“ bestraft werden.
Welchen Typus der jeweilige Erzieher:in bevorzugt, hängt wiederum natürlich vom Typus des Erzieher:in selbst ab. Aber es kann natürlich auch aus Sicht des Erziehers:in einen Reiz darstellen, wenn man den Zögling / Göre immer wieder mit zusätzlichen Maßnahmen in seine Schranken verweisen muss.
Switch
Das ist jemand, der sich (noch?) nicht auf eine Seite festlegen möchte. Jemand, der sich also wahlweise in die Rolle des Spankers oder des Spankee begibt. Es kommt gar nicht so selten vor, dass sich (auch gerade bei Frauen) ein Switch irgendwo im späteren Alter vollzieht. Also jemand die erste Periode seines Spanking Daseins sich zuerst ausschließlich dem passiven Ende des Rohrstocks sieht und später dann auf das aktive Ende wechselt. Auch bei meiner strengen Gouvernante ist es so gewesen. Bei mir wiederum hat sich dieses Verlangen noch nie eingestellt.
Allgemeine Rollen
Es gibt auch einige mehr oder weniger allgemeine Rollenbezeichnungen, die wir uns an dieser Stelle kurz ansehen wollen.
Spielepartner
Der Spielepartner ist die mehr oder weniger allgemeine Bezeichnung für die Person, mit der du gerade in einer Spanking- oder Erziehungsbeziehung bist. Dies kann ein Erzieher:in sein, den du explizit „nur“ für diesen Part der Spielbeziehung triffst, oder aber auch natürlich dein Lebenspartner:in, mit dem du auch diese Leidenschaft ausleben kannst.
Nebenrollen
Natürlich gibt es auch im Erziehungsrollenspiel neben den „Hauptrollen“, gewisse Nebenrollen. Diese sollte man nicht in ihrer Funktion unterschätzen.
Lehrer:in/Professor:in
Ein „Lehrer“ in diesem allgemeinen Kontext – ganz im Gegensatz zum den Rollenspiel Lehrer in einer Spanking Beziehung – ist eine Person, die dir hilft die Ideen und Praktiken innerhalb des Spanking- und Erziehungsspiels zu verstehen. Außerdem vermittelt er/sie im Idealfall auch seine Erfahrungen und gibt wertvolle Tipps für den erfolgreichen Aufbau einer solchen Beziehung weiter. Dabei solltest du einblenden, dass diese Erfahrungen und Informationen auf den Kontext der persönlichen Perspektive des Lehrers:in beruhen!
Schüler:in/Student:in
Wie man sich vorstellen kann, handelt es im Gegenzug zu den Lehrer:innen um die Person, die das Wissen gerne aufnehmen würde. Also einen z.B. einen Spankee, der am Beginn seiner Karriere steht. Oder aber vielleicht um einen angehenden Erzieher:in, der in einem demonstrativen Spanking gerade seine letzten Lektionen erfährt?
Zuletzt aktualisiert am 14.04.2023 von Lausbub Markus.
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